Kein Schild, keine Homepage, ständig gute Partys: Über Jahre war das »Stecken« eines der bestgehüteten Club-Geheimnisse Kölns. Alldonnerstäglich etwa lud Schlagzeuger Jonas Burgwinkel befreundete Musiker hier zu energiegeladenen Free-Jazz-Groove-Jam-Sessions, deren Strahlkraft schon bald nach dem Start über die Grenzen der Domstadt und Deutschlands hinausreichte.
Denn hier war mit das Feinste am Start, das die Republik in Sachen modernem Jazz zu bieten hat. Pianist Pablo Held, zum Beispiel, Saxophonist Niels Klein oder Bassist Robert Landfermann – alle wie Gastgeber Burgwinkel mit Preisen überhäuft und der Idee beseelt, die Gegenwartsmusik in die Zukunft zu hieven.
Das »Stecken« ist mittlerweile Geschichte. Umso schöner, dass Jonas Burgwinkel mit »Side B« [Partnerlink] nun Aufnahmen der Sessions veröffentlicht und so Erinnerungen greif- und hörbar macht. Von pittoresken Melodieminiaturen über schwer groovende Stampfer mit Sampleunterlegung bis hin zu ausufernd flirrenden Klanglandschaften ist hier alles dabei, was passiert, wenn sich großartige Musiker auf der Bühne blind verstehen und vertrauen. Ein feines Stück (Kölner) Musikgeschichte.
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