Zehn Tage ist der Oktober nun alt. Etwa ebenso lange ist eine Nachricht in der Welt, die sicher nicht nur bei mir für Bauchschmerzen sorgt: Dem Editorial der aktuellen Ausgabe der »Schnüss« war zu entnehmen, dass es dem Bonner Stadtmagazin wirtschaftlich gerade alles andere als gut geht. Tatsächlich lesen sich die Sätze der Schnüss-Macher, als stünde dem Heft das Wasser bis zum Hals.
Doch immerhin schwingt auch eine Mischung aus Kampfgeist und Optimismus mit. So enthält das Editorial eine Ankündigung für die mittelfristige Zukunft: Künftig soll die eher zurückhaltende Einstellung zur eigenen Webseite auf den Prüfstand kommen. Eine Ausweitung der bislang überschaubaren digitalen Inhalte steht auf der To-Do-Liste. Ein zusätzliches Zeichen, sich in Richtung Web zu öffnen, stellt zudem die Wiederbelebung der Facebook-Seite dar. Der Fokus der Schnüss-Macher wird aber auch weiterhin auf der Printsparte liegen. Und diese gilt es zunächst einmal aus dem Gröbsten herauszuholen. Konkrete Zahlen werden im Oktober-Editorial nicht genannt. Klar ist jedoch, dass aktuell jeder Cent benötigt wird.
In dem Sinne gebe ich die Bitte der Redaktion gerne auch hier weiter. Wer jemals einen prima Termin in Bonn ohne das Heft verpasst hätte, wer je ein Ticket in der Verlosung gewonnen hat, sich regelmäßig hervorragend über Stadtthemen informiert, gut unterhalten oder von einer Rezension inspiriert gefühlt hat – oder wer einfach nur meint, dass diese Stadt ohne Print-Stadtmagazin blöder dran ist: Jetzt wäre der genau richtige Moment, die Spendierhosen zurechtzurücken.
Spenden an den hinter der Schnüss stehenden »Verein zur Förderung alternativer Medien« gerne unter dem Stichwort »Schnuess muss sein« an: Sparkasse Köln/Bonn DE35 3705 0198 0000 0256 84. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, eine Spendenquittung zu erhalten.
Offenlegung: Ich bin seit 2011 als freier Autor für die Schnüss tätig. Zwischen Februar 2015 und August 2018 habe ich zudem die Musikredaktion des Magazins geleitet. (Mein Ausscheiden aus dieser Funktion hat nichts mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu tun, sondern mit der Geburt meines zweiten Kindes, die eine Neugestaltung meiner Arbeitsaufwände nötig machte.)
Trotz meiner nach wie vor bestehenden, guten Verbindungen zur Redaktion verfüge ich über keine Informationen zum Status Quo der Schnüss, die über die im Editorial der Oktober-Ausgabe beschriebenen hinausgehen.