Ein Wanderführer, der seine Leser in Häuserschluchten statt in die Natur lockt; ein Stadtführer, der den nicht so offensichtlichen Perlen am Wegesrand ebenso viel Raum bietet wie den bekanntesten Sehenswürdigkeiten am Ort: »Köln zu Fuß« ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Buch. Und dann doch wieder nicht so besonders, wenn man das Œuvre seines Autoren kennt. Schon mehrfach hat sich Eckhard Heck in Büchern und Reiseführern fotografisch und textlich mit Städten zwischen Rhein und Maas auseinandergesetzt. Immer hat er dabei versteckte Schönheiten und Ecken aufgetan, die selbst so manchen eingefleischten Einheimischen überraschten. In dieser Hinsicht schließt sein neues Buch nahtlos an diese früheren Werke an.
Einzig das Konzept hinter den 200 Seiten ist ein gänzlich anderes. Wo bislang jeder Ort für sich stand, fügt Heck seine Entdeckungen und Tipps nunmehr zu lohnenswerten, innerstädtischen Wanderrouten zusammen. Insgesamt sieben solcher Routen hat er für »Köln zu Fuß« [Partnerlink] in den Stadtplan Kölns gemalt. Entlang jeder von ihnen hat er zahlreiche besuchenswerte Wegmarken ausgemacht.
Bauten und Denkmäler aus allen erdenklichen Epochen, grüne Fleckchen und Plätze voller Industrieromantik oder einfach mal nur ein Büdchen: Überall hat Eckhard Heck Geschichten und Geschichtchen gefunden, hat ihnen nachgespürt und das ausgiebig Recherchierte locker leicht aufgeschrieben. Eine gelungene Kombination aus Informativem und Unterhaltsamem. Der unverkennbare Humor des Autoren ragt dabei bis in die Bildunterschriften der Fotos hinein, die wie die Texte den besonderen Blickwinkel suchen.
Neben essentiellen Informationen zu den jeweiligen Wanderrouten – die Beschreibungen sind so exakt, dass sich auch jeder Ortsunkundige zurechtfindet, Stadtplan und Bahnnetz im Umschlag runden den Service ab – hat Heck Wissenswertes über Kölner Legenden und Mythen, über die rheinische Mundart und ihre Sprecher, über verrufene Orte, stumme Zeitzeugen und was nicht noch alles zusammengetragen. Bewusst führt ein Großteil seiner Routen über die ehemalige erste Stadtmauer Kölns hinaus.
Das Sehens- und Erzählenswerte liegt nicht einzig entlang der ausgelatschten touristischen Trampelpfade der Altstadt. Dom, Heumarkt und andere übliche Verdächtige finden in »Köln zu Fuß« natürlich ihren Raum – aber eben auch die Haltestelle Breslauer Berg, die ehemalige Schule in der »Kayjass«, das »Kalte Eck« oder die Puzta-Hütte. Einmal mehr werden selbst eingefleischte Einheimische überrascht sein.
Diese Besprechung erschien ursprünglich in der Aprilausgabe der »Schnüss«.
Auch Anke hat sich mit »Köln zu Fuß« auseinandergesetzt. Ihre Leseempfehlung serviert sie als Liste.
Der im Text mit [Partnerlink] markierte Verweis wurde von mir im Rahmen meiner Teilnahme am Partnerprogramm der Amazon EU S.à r.l. gesetzt. Weitere Hinweise dazu finden sich im Impressum dieser Seite.