Und so begab es sich zu der Zeit, dass jemand auf den Gedanken kam, brachiale Gitarrenmusik mit zwei Singstimmen zu versehen: eine zornig blökende für die Strophen und eine glockenhell jubilierende für die Refrains. Dass sich dieser Gedanke von Finnland bis Feuerland nachhaltig und erfolgreich durchgesetzt hat, sorgt auf dieser Seite des Kopfhörers immer wieder für ein Gefühl zwischen Unverständnis und tiefer Traurigkeit.
Zum Beispiel Watch Out Stampede: Diese Band aus Bremen hat alles, was man zum Beballern Metal- und Post-Hardcore-affiner Menschen braucht – knackige Gitarren, einen Bass mit Wumms, ein unheimlich tightes Schlagzeug, einen saftigen Sound ohne zu viel Brimborium, Breakdowns, Mosh-Parts und nicht zuletzt einen Sänger, dessen geschwollene Halsschlagader man beim Hören förmlich vor Augen hat.
Zusammen ergibt das mit »Tides« [Partnerlink] ein wirklich starkes Album, das ordentlich knallt, bei dem aber leider in ungefähr jedem Lied der Faden reißt, wenn es glockenhell wird. Wer in Bezug auf den zweiten Sänger einen dickeren Faden hat, kommt hier bestimmt voll auf seine Kosten.
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