Die Kaiser Chiefs, ältere Menschen werden sich erinnern, waren einmal ein Angry Mob. Das ist schon ein paar Jährchen her und spätestens wenn nach einer Handvoll Takten des neuen Albums Sänger Rick Wilson den Mund zum Singen öffnet, können wir ihm und der gesamten Band aufs Gebiss schauen: Tatsächlich, jeder noch so minimal zornige Zahn wurde offenbar gezogen – jede Spur von Indierock gleich mit.
Stattdessen haben die Kaiser Chiefs jetzt die Dritten drin. Und die bestehen aus stromlinienförmigem Pop, wie ihn der stumpfeste Superhits-von-heute-Radiomann und der DJ vom Autoscooter lieben. Dieses Album hat zwar keinen Biss, dafür aber dank Songstrukturen nach Schema F das Zeug, wirklich überall zu laufen. »Good Clean Fun«, um es mal mit einem der Liedtitel zu sagen. Und mit einem anderen: »Why Do You Do It To Me« – okay, zumindest so macht »Stay Together« [Partnerlink] Spaß.
Vielleicht hat Wilson einfach zu lange mit seinen Juroren-Kollegen bei der Mainstream-Manufaktur »The Voice« rumgehangen. Spätestens jetzt ist Ruby jedenfalls über alle Berge.
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