»Museum op Öcher Platt«: Mundart und Hochkultur

Museum op Öcher Platt

Wer von Zeit zu Zeit hier auf der Sei­te vor­bei­schaut, wird hier und da even­tu­ell mit­be­kom­men haben, dass ich mich mei­ner Hei­mat­stadt Aachen und der dort gespro­che­nen Spra­che beson­ders herz­lich ver­bun­den füh­le. Viel­leicht klang auch zwi­schen man­chen Zei­len durch, dass ich mich manch­mal ganz ger­ne in Muse­en auf­hal­te. Ein Geschenk, das ich zu mei­nem Geburts­tag im ver­gan­ge­nen Jahr bekom­men habe, bringt die­se bei­den Lei­den­schaf­ten unter einen ganz bezau­bern­den Hut. Eigent­lich hat­te ich das Buch »Muse­um op Öcher Platt« schon vor eini­ger Zeit hier her­um­zei­gen wol­len. Irgend­wie kam immer etwas dazwi­schen. Jetzt passt es aber. Und es passt jetzt sogar dop­pelt. Schließ­lich ist am kom­men­den Sonn­tag der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag – auch im Suer­mondt-Lud­wig-Muse­um in Aachen.

Museum op Öcher PlattEben die­ses Suer­mondt-Lud­wig Muse­um ist einer der Haupt­ak­teu­re in »Muse­um op Öcher Platt«. Anhand von Wer­ken, die sich im Besitz die­ses Muse­ums befin­den, wer­den in dem Buch 101 Begrif­fe aus der Aache­ner Mund­art bild­lich dar­ge­stellt. Jedem Wort haben Georg Koh­len und Joa­chim Rön­ne­per – qua­si die Kura­to­ren des Buchs – eine Dop­pel­sei­te ein­ge­räumt. Jeweils links steht groß der Begriff auf Öcher Platt nebst Über­set­zun­gen ins Hoch­deut­sche, Eng­li­sche, Fran­zö­si­sche, Nie­der­län­di­sche und Chi­ne­si­sche. Rechts gibt es dann einen dazu pas­sen­den Aus­schnitt aus einem Gemäl­de. Das Gan­ze sieht dann zum Bei­spiel so aus:

Museum op Öcher PlattUnd so erfährt man nicht nur viel­spra­chig, was sich hin­ter »Tüpp­che« ver­birgt, man kann sich auch gleich noch ein Bild vom Nicker­chen machen. In die­sem Fall ist der Schöp­fer des Werks unbe­kannt. Das Bild »Schla­fen­der Zecher« eines anony­men Malers stammt aus den nörd­li­chen Nie­der­lan­den und ent­stand nach 1640. Auch das erfährt man auf der jewei­li­gen Dop­pel­sei­te. Koh­len und Rön­ne­per brin­gen in ihrem Buch also auf unglaub­lich char­man­te Art All­tags­kul­tur und Hoch­kul­tur zusammen.

Museum op Öcher PlattNach­dem man sich von »Ammes­e­mang« bis »Zuun« durch das Buch geschmun­zelt, laut vor­ge­le­sen und gelacht hat, folgt dann noch eine Auf­lis­tung aller ver­wen­de­ten Bil­der. Waren auf den Sei­ten zuvor vor allem Aus­schnit­te zu sehen, gibt es die Meis­ter­wer­ke – alle­samt zwi­schen dem 15. und 19. Jahr­hun­dert ent­stan­den – an die­ser Stel­le kom­plett zu sehen, nebst Infor­ma­tio­nen zu Künst­ler, Ent­ste­hungs­ort und ‑zeit. Alles in allem ist »Muse­um op Öcher Platt« [Part­ner­link] eine run­de, sehr unter­halt­sa­me Sache. Min­des­tens für (Exil-)Öcher wie mich, wahr­schein­lich aber auch für den Rest der Welt, sofern mit Spaß an Mund­art und Muse­en aus­ge­stat­tet. Und der klei­ne Fin­ger darf natür­lich auch nicht fehlen.

Museum op Öcher PlattWas dar­um unbe­dingt noch ein­mal gesagt wer­den soll­te: Vie­len Dank, Sabi­ne und Tom, für die­ses wun­der­vol­le Geschenk.

Der im Text mit [Part­ner­link] mar­kier­te Ver­weis wur­de von mir im Rah­men mei­ner Teil­nah­me am Part­ner­pro­gramm der Ama­zon EU S.à r.l. gesetzt. Wei­te­re Hin­wei­se dazu fin­den sich im Impres­sum die­ser Seite.

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