Manchen Bands einfach mal beim Proben zugucken, das wär‘s. Tschaika 21/16 stehen auf der Liste potenzieller Kandidaten ganz oben. Es muss ein riesiger Spaß sein, Leuten auf die Finger zu schauen, während sie solch eine Musik zusammenzuschrauben und zu zweit voll auf die Zwölf kloppen: diese Gitarre mit ihrem wahnwitzigen Geriffe und dieses Schlagzeug, das mit scheppernden Becken und furztrockener Snare Akzente setzt und dann ohne große Vorwarnung losprescht.
Zwischendurch bläst ganz plötzlich eine Trompete, ohne das Ganze jedoch ins Klamaukige abgleiten zu lassen. Der Umgang mit Buchstaben im Albumnamen und den Songtiteln belegt, dass die beiden Berliner hinter Tschaika 21/16 Humor haben. Ihr Zerlegen gängiger Rock‑, Stoner- und Noise-Stereotype und deren Neuanordnung in maximal fetter Konstellation geschieht jedoch mit genau dem richtigen Maß an Augenzwinkern.
Die zwischendurch eingespielten Samples einer ÖPNV-Stadtrundfahrt durch Berlin geben dem Hörer die Chance zum Durchatmen, ehe er das nächste Brett um die Ohren gehauen bekommt. »Tante Crystal uff Crack am Reck« [Partnerlink], das sind 52 Minuten zwischen »Wow!« und »Alter!«.
Mit »Breitzeit« kann man auf dem Soundcloud-Kanal des Labels Noisolution einen Song aus dem Album anhören. Und der geht so:
Der im Text mit [Partnerlink] markierte Verweis wurde von mir im Rahmen meiner Teilnahme am Partnerprogramm der Amazon EU S.à r.l. gesetzt. Weitere Hinweise dazu finden sich im Impressum dieser Seite.