Peter Perrett ist einer dieser unentlohnten Helden. Was er mit seiner Band The Only Ones vor mittlerweile 40 Jahren schuf, machte ihn zum musikalischen Vorbild für Leute wie die Replacements und Nirvana, wie Blur und nicht zuletzt die Libertines. Im Gegensatz zu denen hat Perrett jedoch nie den großen Durchbruch feiern dürfen. Stattdessen hat er ab 1982 den großen Zusammenbruch mit anderthalb Jahrzehnten im Nebel durchlebt.
Seit der Mitte der 90er taucht er von Zeit zu Zeit immerhin sporadisch auf. Jetzt, mit 65, also mal wieder ein Album. Und »How The West Was Won« [Partnerlink] bietet etliche schöne Momente klassisch britischer Prägung. Da gipfeln großartige Liedaufbauten in catchy Refrains, da greifen schnittige Gitarren und ein beweglicher Bass perfekt ineinander. Zwischendurch sausen gänzlich unbritische, eher Neil-Young-eske Soli durch die Luft.
Und in diese Anordnung hinein erzählt Perrett seine Geschichten, die biographisch anmuten und streckenweise arg an der zulässigen Pathosmarke kratzen. Aber vielleicht ist das der Lohn, wenn man vier Jahrzehnte unter dem ganz großen Radar hindurchfliegt: Man darf einfach singen, was man will.
Der im Text mit [Partnerlink] markierte Verweis wurde von mir im Rahmen meiner Teilnahme am Partnerprogramm der Amazon EU S.à r.l. gesetzt. Weitere Hinweise dazu finden sich im Impressum dieser Seite.