Musik in 1.000 Zeichen: Moddi – »Unsongs«

Moddi - Unsongs

Zwölf Lie­der hat der Nor­we­ger Pal Mod­di Knut­sen zusam­men­ge­tra­gen, die es nach dem Wil­len eini­ger (Ex-)Mächtiger nicht geben dürf­te. Jedes ein­zel­ne stand oder steht in einem ande­ren Land auf dem Index – und das nicht nur in Unrechts­staa­ten. Kate Bushs »Army Drea­mers« etwa wur­de wäh­rend des ers­ten Golf­kriegs von der BBC nicht gespielt, weil es die Lei­den der Mut­ter eines toten Sol­da­ten zu sehr verdeutlichte.

So steht die­ser Song hier Sei­te an Sei­te mit einem Gedicht des chi­ne­si­schen Dis­si­den­ten Liu Xia­o­bo, einem offe­nen Brief des alge­ri­schen Rebel­len Lounès Matoub oder einem Lied des Allen­de-Freun­des Vik­tor Jara, den die Pino­chet-Scher­gen wegen sei­ner Tex­te sogar hin­rich­te­ten. Alte Wer­ke sind dabei wie das gesang­li­che Auf­be­geh­ren der Samen gegen ihre nor­we­gi­schen Unter­drü­cker, aber auch Brand­neu­es wie das Punk Gebet von Pus­sy Riot.

All die­sen Stü­cken, die­sen »Unsongs« [Part­ner­link], hat Mod­di ein neu­es klang­li­ches Gewand gege­ben, hat sei­nen Folk an den pas­sen­den Stel­len behut­sam mit Trom­pe­te, Har­mo­ni­um oder Glo­cken­spiel auf­ge­motzt, um den Zen­sier­ten ihren wür­di­gen Rah­men zurück­zu­ge­ben. Ein aus­führ­li­ches Book­let macht aus dem Hör­ge­nuss zudem eine hoch­in­ter­es­san­te Geschichtsstunde.

Eini­ge der »Unsongs« fin­den sich als ein­zel­ne Ver­öf­fent­li­chun­gen auch auf der Band­camp-Sei­te von Mod­di.

Der im Text mit [Part­ner­link] mar­kier­te Ver­weis wur­de von mir im Rah­men mei­ner Teil­nah­me am Part­ner­pro­gramm der Ama­zon EU S.à r.l. gesetzt. Wei­te­re Hin­wei­se dazu fin­den sich im Impres­sum die­ser Seite.

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