Wenn im Kontext mit Liam Gallaghers Solodebüt das Wort »überraschend« fällt, liegt das sicher nicht an der Musik. »As You Were« [Partnerlink] klingt haargenau wie das, was wohl jeder von »Our Kid« erwartet hat: Britpop, wie er auch vor zwei Jahrzehnten schon prima funktioniert hätte. Breitbandarrangements, klassische Insel-Melodiebögen und darüber singend ein Liam, wie man ihn stimmlich seit ewigen Zeiten nicht gehört hat.
Das Überraschende an diesem Album ist vielmehr der Eindruck, dass Britanniens schnoddrigster Großkotz eben doch nicht durchgehend großkotzig zu sein scheint. Bei aller Hybris liegen diesem Dutzend Songs zwei Erkenntnisse zugrunde: Beady Eye war zum Freischwimmen von Oasis nicht das richtige Vehikel und Songwriting ist einfach nicht das Métier des Manchester-Goldkehlchens.
Folgerichtig firmiert Liam nun (a) unter eigenem Namen und lässt sich dazu (b) die Songs von Profis wie Greg Kurstin schreiben. Das Ergebnis erfindet das Poprad erwartungsgemäß nicht neu, klingt aber frisch und birgt mindestens eine knappe Handvoll Nummern mit Hit- und Ohrwurmpotential.
»As You Were« kann man zum Beispiel bei Spotify anhören:
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