Bernd Begemann hat seinen Frieden gemacht – mit den Dinkelkeks-Mamas, zum Beispiel. Zumindest behauptet er das zu Beginn seines neuen Albums. Weite Teile der anderen Songs sprechen eine andere Sprache. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist und bleibt Begemann der ewig lakonische Alltagsbeobachter und chronische Die-Welt-größtenteils-Scheißefinder.
Und auf dieses Gefühl des Ablehnens will er partout nicht verzichten. Auch das singt er auf »Eine kurze Liste mit Forderungen« [Partnerlink], die mit 28 Liedern dann doch recht lang geworden ist. Da hat sich in vier Jahren einiges angestaut und zusammen mit den Herren der Befreiung arbeitet er die Themen Stück für Stück ab. Leichtfüßig tänzeln die Melodien wie eh und je unter seiner markanten Stimme und den Texten hindurch. Denen fehlt aber genau diese Leichtigkeit.
Irgendwie wirkt Begemanns zur Schau gestellter, zu allem Distanz wahrender Zynismus zunehmend bitter, sein Augenzwinkern aufgesetzt. Fast als habe das Leben den Fremden in Deiner Wohnung besiegt. Wenn das dieser Frieden sein soll, dann erklär den Dinkelkeks-Mamas bitte wieder den Krieg, Bernd.
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