Rezension »111 Orte im Dreiländereck«: Von Möhren, Bären und D’Artagnan

111 Orte im Dreiländereck

Alex­an­der Barth prä­sen­tiert ein wei­te­res lesens­wer­tes Buch vol­ler absei­ti­ger Sehens­wür­dig­kei­ten aus dem Dreiländereck.

Er hat es schon wie­der getan. Etwa zwei Jah­re nach sei­nem Erst­lings­werk »111 Orte in Aachen und der Eure­gio, die man gese­hen haben muss« hat Alex­an­der Barth 111 wei­te­re Orte zusam­men­ge­tra­gen, die sei­ner Mei­nung nach auch unbe­dingt einen Besuch wert sind. Und wie man das bei Nach­fol­gern erfolg­rei­cher Bücher machen soll­te: Kon­zept und Ver­lag sind für »111 Orte im Drei­län­der­eck, die man gese­hen haben muss« [Part­ner­link] gleich geblie­ben. Abso­lut neu sind die im Buch behan­del­ten Orte. Zudem wur­de das »Win­ning Team« ent­ge­gen diver­ser anders lau­ten­der Sport-Weis­hei­ten gewechselt.

111 Orte Dreiländereck GiftlandDies­mal ist es Foto­gra­fin Jen­ny Roder gewe­sen, die den Autor bei sei­nen Streif­zü­gen durch das Drei­län­der­eck beglei­tet hat. Über meh­re­re Mona­te hat sich das Duo dies- und jen­seits der Gren­zen Deutsch­lands, Bel­gi­ens und der Nie­der­lan­de umge­tan. Und zwi­schen Lüt­tich, Maas­tricht und Aachen haben die bei­den dabei etli­che (in Wor­ten: ein­hun­dert­undelf) Sehens­wür­dig­kei­ten auf­ge­tan, die in her­kömm­li­chen Rei­se­füh­rern so garan­tiert nicht zu fin­den sind: D’Ar­ta­gn­ans Ster­be­ort, zum Bei­spiel, eine alte Bären­gru­be oder ein Möhrenmuseum.

Wie gesagt, das Kon­zept ist gleich geblie­ben. So erhält jeder Ort eine Dop­pel­sei­te Platz im Buch. In jeweils einem Essay lie­fert Alex­an­der Barth sei­ne akri­bisch recher­chier­ten, mal erstaun­li­chen, mal äußerst unter­halt­sa­men Infor­ma­tio­nen. Da erzählt er vom Kaf­fee­schmug­gel in der Nach­kriegs-Eifel, vom Unab­hän­gig­keits­be­stre­ben des Rhein­lands oder von der Öcher Ver­si­on des Nürburgringes.

Orte des Geden­kens kom­men zur Spra­che, Orte der Grenz­ge­schich­te, Orte der hie­si­gen Stein­koh­le­ver­gan­gen­heit und krea­tiv gestal­te­ten Gegen­wart, Orte des Fuß­balls und der Pop­kul­tur – Orte, auf die auch Ein­hei­mi­sche nicht unbe­dingt kom­men wür­den, hät­te sie jemand nach einem Aus­flugs­tipp gefragt.

111 Orte Dreiländereck LBBJeden die­ser Tex­te ergänzt eine Auf­nah­me aus der Kame­ra von Jen­ny Roder, die dafür beson­de­re Win­kel gewählt und War­ten ein­ge­nom­men hat. Dadurch fin­det das teils Schrä­ge des Tex­tes sei­ne Unter­ma­lung und Ent­spre­chung als Foto. Tex­te und Bil­der sind dabei durch­zo­gen von einer tie­fen Zunei­gung zum Drei­län­der­eck, zu sei­ner Geschich­te, sei­nen Orten und natür­lich sei­nen Men­schen. Ins­ge­samt las­sen Barth und Roder eine wun­der­bar inein­an­der flie­ßen­de Wort-Bild-Kom­bi­na­ti­on ent­ste­hen, die Aus­wär­ti­gen und Ein­hei­mi­schen glei­cher­ma­ßen den Mund nach die­sen beson­de­ren Orten wäss­rig macht.

Für die kom­men­den Mona­te dürf­ten Leser von »111 Orte im Drei­län­der­eck, die man gese­hen haben muss« eigent­lich genug Aus­flugs­zie­le auf der To-Do-Lis­te haben. Und da ist noch eines, das sich seit dem ers­ten 111-Orte-Werk von Alex­an­der Barth nicht geän­dert hat: Ich bin Fan.

Offen­le­gung: Ich ken­ne Autor und Foto­gra­fin per­sön­lich. Auch wenn ich bei­de sehr schät­ze, hat das mei­ne Mei­nung zu ihrem Buch in keins­ter Wei­se beein­flusst. Eine kur­ze Fas­sung die­ser Buch­be­spre­chung ist in der Juli­aus­ga­be des Aache­ner Stadt­ma­ga­zins »Klen­kes« erschie­nen.

Der im Text mit [Part­ner­link] mar­kier­te Ver­weis wur­de von mir im Rah­men mei­ner Teil­nah­me am Part­ner­pro­gramm der Ama­zon EU S.à r.l. gesetzt. Wei­te­re Hin­wei­se dazu fin­den sich im Impres­sum die­ser Seite.

1 Kommentar zu “Rezension »111 Orte im Dreiländereck«: Von Möhren, Bären und D’Artagnan”

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