Musik in 1.000 Zeichen: Tocotronic – »Das rote Album«

Tocotronic - s/t (Das rote Album)

Es ist rot, es kommt am 1. Mai – Toco­tro­nic wer­den der Arbei­ter­klas­se ein musi­ka­li­sches Mani­fest schrei­ben. Gute Idee, doch weit gefehlt. Auf dem aktu­el­len, von Haus aus unbe­ti­tel­ten Album [Part­ner­link] beschäf­ti­gen sich die Vier mit einer ande­ren, viel­leicht der Asso­zia­ti­on zur Far­be Rot: Zwölf Lie­der und einen Hid­den Track lang führt Sän­ger Dirk von Lowtzow sei­ne Hörer durch das Gemach und Unge­mach der Liebe.

Ohne in auch nur eine der bei die­sem The­ma zahl­reich lau­ern­den Kli­schee­fal­len zu tap­pen, singt er vom Öff­nen und sich Fal­len­las­sen, vom Ankom­men und will­kom­men Sein, vom Sehen, Fin­den, anein­an­der Haf­ten, von Cha­os, erwach­se­ner Soli­da­ri­tät und jugend­li­chem Knut­schen. Qua­si im Vor­bei­ge­hen wider­legt er dabei eine alte The­se sei­nes jün­ge­ren Ichs. Denn über Sex kann man sehr wohl auch im Deut­schen sin­gen, ohne pein­lich zu klingen.

Von Lowtzow jeden­falls kann das. Sei­ne kitsch­frei­en Tex­te sind Rück­grat und Ske­lett die­ses Albums. Die Band­kol­le­gen fügen das zur Voll­endung nöti­ge Fleisch hin­zu – immer auf der Spur der Wor­te, mal zurück­hal­tend, mal for­dernd, fast immer mini­mal, bei­na­he trans­pa­rent, punk­tu­ell wun­der­voll noi­sig. Kei­ne Fra­ge: Es ist Liebe.

Toco­tro­nic selbst bie­tet die Mög­lich­keit, das Album kom­plett zu Strea­men. Dazu muss man ein­fach nur die­sem Link hier folgen.

Der im Text mit [Part­ner­link] mar­kier­te Ver­weis wur­de von mir im Rah­men mei­ner Teil­nah­me am Part­ner­pro­gramm der Ama­zon EU S.à r.l. gesetzt. Wei­te­re Hin­wei­se dazu fin­den sich im Impres­sum die­ser Seite.

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