31 Jahre ist es jetzt her, dass der New Musical Express mit seiner Sampler-Kassette »C86« der Welt eine Blaupause für feinen Indie-Pop schenkte. Bis heute wirkt der darauf enthaltene Sound mit seinen twangenden Gitarren, dem Hang zum Uptempo und seiner zumeist unverschämt guten Laune vor allem im United Kingdom nach.
Jüngstes Beispiel einer von C86 beeinflussten Band: Sacred Paws. Auf deren Debüt-Album »Strike A Match« finden sich allerdings noch weit mehr Einflüsse. Da sind vertrackte Calypso-Rhythmen und passend gezupfte Gitarren, da ist der Tanzbefehl des Math Rock und Bläser-Akzente zum Abrunden des Ganzen. Natürlich werfen Gitarristin Rachel Aggs und Schlagzeugerin Eilidh Rodgers auch noch ihre Punk‑, Postpunk- und Riot-Grrrl-Banderfahrungen mit in die Waagschale, ehe sie alles zu einem verdammt mitreißenden Mix vermengen.
Dieser Platte scheint die Sonne aus dem Hintern. Sie schnappt Dich, schüttelt Dich durch und setzt Dich nach einer guten halben Stunde sanft wieder ab. Gerade rechtzeitig, ehe die Gleichförmigkeit vieler Songs die gute Stimmung trüben könnte.