Erst Moderatorin beim Musikfernsehen, dann Popkulturschaffende: Diesen Weg gehen Leute nicht nur hierzulande. Das funktioniert auch in China. Helen Feng war dort früher bei MTV, hat den Laden aber irgendwann verlassen, um selbst Musik zu machen – als Sängerin für Nova Heart.
Eine gute Entscheidung, weil nicht nur ihre Stimme (irgendwo zwischen Debbi Harry und Siouxsie Sioux) bewegt. Dass auch ihre Musik einiges kann, beweist gleich einmal der erste Song auf dem selbstbetitelten Debütalbum. Dieses viereinhalbminütige Instrumental-Crescendo macht quasi zur Begrüßung klar, wo die Reise hingeht: in den Grenzbereich zwischen Wave und Pop. Nein, eigentlich in ein Dreiländereck, denn zwischendurch überraschen immer wieder stampfende Disco-Einsprengsel.
Zusammen ergibt das eine düster-hypnotische Mischung, die kurz vor dem Abgrund doch immer wieder die mitreißende Hookline und damit die Kurve kriegt.
Bei Soundcloud können Interessierte einige Songs von Nova Hearts Debütalbum hören. Und dazu noch ein paar weitere Stücke.