Der Dreampop wurde in Großbritannien geboren, damals in den 1980er-Jahren. Eine Art Renaissance erlebte er etwa 20 Jahre später nicht zuletzt durch US-Bands. Die Night Flowers fügen der Geschichte dieses Genres nun ein verbindendes, ein transatlantisches Kapitel hinzu – mit vier Herren aus Hull und einer Dame aus Boston, die seit bald fünf Jahren in London gemeinsame Sache machen.
Diese gemeinsame Sache, ihre Musik verbindet das Feine aus beiden Dreampop-Welten: die melancholisch-raumfüllenden Hallflächen der frühen britischen Jahre mit den sanft preschenden Uptempo-Popnummern nordamerikanischer Prägung. Zehn Songs lang schieben sich auf dem Debüt »Wild Notion« [Partnerlink] atmosphärisch dichte Klangräume und durch die Bank ohrwurmtaugliche Melodien ineinander. Sängerin Sophia Pettit legt ihre warme Stimme über diese instrumentale Grundierung und verpasst jedem Song dadurch eine ebenso verträumte, wie durchweg positive Stimmung.
Dass die in dieser Konstellation entstehenden Schönheiten außer beim finalen »Cruel Wind« niemals ins Uferlose mäandern, liegt an der strukturgebenden Arbeit von Bass und Schlagzeug. Gleichzeitig aber auch an der Bereitschaft der Band, einen Song loszulassen, sobald er erzählt ist – selbst, wenn das schon nach zwei Minuten der Fall ist. Am Ende haben die Night Flowers das Dreampop-Rad nicht neu erfunden, aber auf bezaubernde Art ein Stück weitergedreht.
Auf der Bandcampseite der Night Flowers kann man »Wild Notion« unter anderem anhören.
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