Ein bisschen Traute gehört schon dazu, den Liedtitel einer Genre definierenden Band zum eigenen Bandnamen zu machen – zumal, wenn man selbst in ähnlichen musikalischen Gefilden unterwegs ist. First Breath After Coma haben ganz offensichtlich diese Traute. Und sie halten dem Druck mühelos stand, den der bei den Explosions In The Sky entliehene Titel mit sich bringt.
Klar, hier und da schimmert sie durch, die klangliche Anlehnung an die Vorbilder. Den Großteil von »Drifter« [Partnerlink] jedoch machen die fünf jungen Portugiesen ihr ganz eigenes Postrock-Ding. Daheim schon im vergangenen Jahr erschienen, kommt das zweite Album der Band jetzt in den Rest der Welt. Und mit ihm kommen sphärisch hallende Klanggebirge und elektronisches Surren, filigrane Gitarrenfrickeleien und ein Richtung und Betonung vorlebendes Schlagzeug, geduldige Crescendi und orkanartige Ausbrüche an ihrem Ende, stellenweise Bläser und eine über allem thronende Stimme, die mehr Instrument als Textvermittler ist.
In Summe ergibt sich ein von dichter Atmosphäre durchzogenes, unheimlich reifes Werk einer noch so jungen Band. Toll.
Auf der Bandcamp-Seite von First Breath After Coma besteht die Möglichkeit, »Drifter« unter anderem anzuhören.
Der im Text mit [Partnerlink] markierte Verweis wurde von mir im Rahmen meiner Teilnahme am Partnerprogramm der Amazon EU S.à r.l. gesetzt. Weitere Hinweise dazu finden sich im Impressum dieser Seite.