Halleluja, diese Band ist aber mal richtig auf Krawall gebürstet. Oder besser: auf Konfrontation. In einem elf Songs währenden Rundumschlag nageln Adam Angst alles an die Wand, was ihnen an unserer durchkommerzialisierten, hypertechnisierten, postfaktischen, filterbubbligen Gegenwart auf den Sack geht.
Nach kurzem Industrial-Instrumental-Intro geht es direkt mal etwa 80 Prozent der Bands an den Kragen, die heutzutage völlig durchgestylt, uniform und vor allem ohne Haltung unter dem Label »Punk« firmieren – textlich, natürlich, mit 08/15-Akkorden und »Ohoho«-Klischee-Chören aber auch in Form einer klanglichen Persiflage. Und danach bleiben Adam Angst einfach auf dem einmal eingeschlagenen Weg des garantiert nicht geringsten Widerstands. Otto Normalurlauber mit seiner Hauptsache-deutsch-Doppelmoral, Otto Normalsmarthomer mit seinem blinden Vertrauen in die Technik, Otto Normalfakenewskonsument mit seinem leeren Blick: Ihnen allen wird auf »Neintology« [Partnerlink] der Finger mit Schmackes in die Wunde gelegt.
Mit zu Uptempo-Musik geronnenem Zorn und mit Texten, die fast immer auf gleich mehreren Ebenen den Kern treffen. Die dabei immer wieder klarmachen, dass jede unserer Handlungen Konsequenzen nach sich zieht, dass wir die Welt da draußen mit unserem Tun maßgeblich mitgestalten. Starke Botschaft, starke Platte.
Der im Text mit [Partnerlink] markierte Verweis wurde von mir im Rahmen meiner Teilnahme am Partnerprogramm der Amazon EU S.à r.l. gesetzt. Weitere Hinweise dazu finden sich im Impressum dieser Seite.