Verdammt! Da muss wohl neulich irgendjemand die unterste Schublade sperrangelweit offen gelassen haben. Und der »Trend«, der bei der Gelegenheit da heraus gekrochen ist, bringt bei jedem klar denkenden Menschen die Suppe zum Überkochen. Wie Pilze schießen derzeit lokal organisierte Facebook-Seiten aus dem Boden, auf die jeder x‑beliebige Fiffi Fotos von jungen Frauen hochladen kann, um die Dargestellten dann von anderen, vornehmlich männlichen Usern aufs Widerlichste beschimpfen zu lassen. Dass die Seite, auf der beispielsweise Aachenerinnen zum Verbalinjurien-Abschuss freigegeben werden, schon über 5000 »Gefällt mir«-Klicks gesammelt hat, lässt einen an der geistigen Gesundheit kaiserstädtischer Jungen und Männer zweifeln. An der der Betreiber dieser Seite ohnehin.
Ein gewisses Unrechtsbewusstsein scheint bei denen schon noch vorhanden zu sein. Warum sonst sollten sie alle Bilder nach kurzer Zeit wieder aus dem Netz nehmen und somit die Spuren vermeintlich verwischen? Am Weiterführen des digitalen Mobbing-Drecks hindert sie dieser Hauch von Gewissen allerdings nicht. Munter lassen sie weiterpöbeln und auf Mädchen herumhacken, die hinterher unter Umständen ihres Lebens nicht mehr froh werden. Beispiele von Folgen solcher asozialen Auswüchse gibt es zuhauf. »Warum«, will man diese Typen anschreien, »kratzt Euch das nicht?« Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass Facebook die Seiten dicht macht. Dass deren Betreiber doch noch zur Vernunft kommen. Und dass irgendjemand die unterste Schublade auf alle Zeiten wieder fest verschließt.
Die Seite, von der hier die Rede ist, habe ich bewusst nicht verlinkt. Sie ist auch so viel zu gut zu finden.
Und genau das ist einer der Gründe, warum man es niemals unter Strafe hätte stellen dürfen, jemanden zu verprügeln.
…wenn man dem zuständigen Jemand denn nahe genug käme.
Erinnert mich an das soziale Netzwerk, in dem ich noch VOR StudiVZ aktiv war. Da gab’s den »Sexy Vote«, wo man die schönsten 50 Mitglieder bewerten konnte. War sogar in Alterskategorien eingeteilt. War auch krank.