Der furchtbar kurze Dienstweg

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Unter­vö­gel­te aller Län­der, ver­ei­nigt Euch! Seit ihrem Start Ende Janu­ar sorgt die Face­book-App »Bang with Fri­ends« dafür, dass man guten Freun­den jetzt mehr als nur ein Küss­chen geben kann. Ana­lo­ges »Anstup­sen« lau­tet die Devi­se. Das Gan­ze funk­tio­niert recht sim­pel: Nach der Anmel­dung mar­kiert der Möch­te­gern-Ban­ger alle Per­so­nen in sei­ner Face­book-Freun­des­lis­te, mit denen er ger­ne ein­mal das Laken tei­len möch­te. Vor den Objek­ten der Begier­de bleibt die­ser Umstand ver­bor­gen. Sind die der­art Mar­kier­ten jedoch selbst Benut­zer der Anwen­dung und machen ihr Häk­chen bei einem inter­es­sier­ten Freund, tritt die App in Kupp­ler-Manier auf den Plan. Bei­de poten­zi­el­len Sex-Part­ner erhal­ten eine E‑Mail, in der sie von ihrem gegen­sei­ti­gen Inter­es­se erfah­ren. Von da an liegt es an ihnen, ob sie es zu einem Wie­vie­le-Näch­te-auch-immer-Stand kom­men las­sen oder eben nicht.

Drei Pro­gram­mie­rer aus Kali­for­ni­en haben die App nach eige­nen Anga­ben unter Alko­hol­ein­fluss zusam­men­ge­bas­telt und dabei wohl eine Markt­lü­cke geschlos­sen. Wie sonst ist es zu erklä­ren, dass das Trio von anfäng­lich etwa fünf neu­en Usern pro Minu­te berich­ten konn­te? Von über vier Mil­lio­nen Sei­ten­auf­ru­fen und mehr als 100.000 Ver­mitt­lun­gen in den ers­ten bei­den Wochen? Auch Jahr­mil­lio­nen nach­dem wir von den Bäu­men geklet­tert sind, schei­nen etli­che von uns noch immer vor allem im Dienst ihrer Trie­be unter­wegs zu sein. Tritt­brett­fah­rer lie­ßen in Anbe­tracht die­ses – nun ja – »Erfol­ges« nicht lan­ge auf sich war­ten. Die App »Bang with Pro­fes­sio­nals« für das inter­na­tio­na­le Busi­ness-Netz­werk Lin­ke­dIn, zum Bei­spiel, möch­te künf­tig Geschäfts­tref­fen der inti­men Art ermög­li­chen. Und auch die­ses Pro­grämm­chen fin­det Zulauf. Was dem gan­zen Online-Bang-Ver­ab­re­dungs­ge­döns aktu­ell aller­dings noch fehlt, ist die Mög­lich­keit, Bewer­tun­gen aus­zu­spre­chen und Emp­feh­lun­gen zu erhal­ten: »Men­schen, die mit Herrn Mei­er aus der Buch­hal­tung pop­pen woll­ten, sind auch scharf auf Herrn Mül­ler vom Ver­trieb.« Da ist der Piz­za-Bestell­ser­vice im Web schon weiter.

Mit bes­tem Dank fürs »Anstup­sen« an Chris­ti­an Dang-anh.

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