Spagat zwischen Familie und Beruf

Svenja Schulte, Rosinia Mengkowski und Mona Makhoul

Anna Bel­yakov ist auf dem bes­ten Weg, ihr Hob­by zum Beruf zu machen. Bereits im zwei­ten Jahr lässt sich die 29-jäh­ri­ge Natur­freun­din in der Duis­dor­fer Blu­men­hand­lung »Anne Düren« zur Flo­ris­tin aus­bil­den – in Teil­zeit. Was sich zunächst nach einem locke­ren Spa­zier­gang in die Arbeits­welt anhört, erweist sich auf den zwei­ten Blick als äußerst auf­rei­ben­des Unter­fan­gen. Denn wäh­rend ande­re Aus­zu­bil­den­de am Nach­mit­tag Fei­er­abend haben, schlüpft sie daheim in ihre ande­re Rol­le: die der zwei­fa­chen Mut­ter. Und als sol­che hat Anna Bel­yakov bis in den Abend hin­ein alle Hän­de voll zu tun, bevor es an den Schreib­tisch geht. An Haus­auf­ga­ben und Ler­nen ist für sie erst zu den­ken, wenn ihre Kin­der im Bett sind. Doch aller lan­gen Tage und kur­zen Näch­te zum Trotz ist sie glück­lich über die Chan­ce, die die Aus­bil­dung für sie dar­stellt. Neben ihrem Arbeit­ge­ber ver­dankt sie die­se vor allem dem Pro­jekt Modus.

Seit 2007 greift die Bera­tungs­stel­le des CJD Bonn jun­gen Müt­tern und Vätern wäh­rend der Aus­bil­dung tat­kräf­tig unter die Arme. Das Betä­ti­gungs­feld der päd­ago­gi­schen Mit­ar­bei­te­rin­nen von Modus ist weit: Sie hel­fen bei der Berufs­wahl, bei der Kon­takt­auf­nah­me mit dem poten­zi­el­len Arbeit­ge­ber, bei der Erstel­lung der Bewer­bungs­un­ter­la­gen, bei der Vor­be­rei­tung des Vor­stel­lungs­ge­sprä­ches, bei der Aus­ar­bei­tung eines Aus­bil­dungs­rah­men­plans oder bei der Orga­ni­sa­ti­on der Kin­der­be­treu­ung. Für Pro­ble­me im Arbeits­all­tag oder in der Berufs­schu­le haben sie jeder­zeit ein offe­nes Ohr. Eng ver­netzt mit allen rele­van­ten Ämtern, erleich­tern sie den Aus­zu­bil­den­den zudem not­wen­di­ge Behördengänge.

Mit Mona Mak­houl, Rosi­nia Meng­kow­ski und Sven­ja Schul­te sind drei der aktu­ell 42 Kli­en­tin­nen und Kli­en­ten bei der Unter­neh­mens­grup­pe Knau­ber beschäf­tigt, wo sie zu Büro­kauf­frau­en aus­ge­bil­det wer­den. Andre­as Bei­er, Aus­bil­dungs­lei­ter bei Knau­ber, ist voll des Lobes für das Trio: »Wer um das Pen­sum weiß, das unse­re Teil­zeit-Azu­bis täg­lich leis­ten, kann vor ihnen nur den Hut zie­hen.« Als hoch moti­viert, ziel­stre­big und abso­lut zuver­läs­sig beschreibt er die jun­gen Müt­ter. Ihre immense Leis­tungs­be­reit­schaft resul­tiert nicht zuletzt aus bit­te­ren Erfah­run­gen, die sie und vie­le ande­re in der Ver­gan­gen­heit gemacht haben: Mit dem Prä­di­kat »jun­ge Mut­ter« ver­se­hen, lau­fen Frau­en auf der Suche nach einer Lehr­stel­le trotz ent­spre­chen­der Qua­li­fi­ka­ti­on immer wie­der vor ver­schlos­se­ne Türen. Alter­na­tiv bleibt oft­mals nur, die Fami­lie mit unge­lern­ten Jobs zu ernäh­ren. Gele­gen­hei­ten, wie sie ihnen das Pro­jekt Modus und ein­stel­lungs­wil­li­ge Unter­neh­men bie­ten, ergrei­fen sie daher mit aller Entschlossenheit.

Auch Anna Bel­yakov war von jeher eine Leh­re als ordent­li­ches Fun­da­ment ihres Berufs­le­bens vor­ge­schwebt. Und auch sie hat die Uner­bitt­lich­keit des Arbeits­mark­tes zu spü­ren bekom­men. Zahl­rei­che erfolg­lo­se Bewer­bun­gen hat sie geschrie­ben, ehe sie mit Hil­fe von Modus ihre jet­zi­ge Anstel­lung fand. Wie enga­giert sie seit­her den Spa­gat zwi­schen Fami­lie und Beruf meis­tert, begeis­tert ihren Arbeit­ge­ber so sehr, dass ihr bereits eine Über­nah­me nach dem Ende der Aus­bil­dung in Aus­sicht gestellt wor­den ist. Wie es aus­sieht, winkt der jun­gen Mut­ter ein Hap­py End im Traumberuf.

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