Wer sich für Videokunst begeistert und interessiert, wird während der kommenden Wochen in Bonn seine helle Freude haben. Ab dem 15. Februar stehen die Türen der 14. Videonale für Publikumsverkehr weit offen. Seine feierliche Eröffnung erlebt das Festival bereits am Abend zuvor im Auditorium des Kunstmuseums Bonn an der Museumsmeile. Bis zum 7. April werden im Kunstmuseum und an weiteren kulturschaffenden und ‑darstellenden Orten Bonns – etwa im August-Macke-Haus, in der Fabrik 45 oder in den Räumen des Bonner Kunstvereins – die Werke von insgesamt 41 zeitgenössischen Videokünstlern aus aller Welt gezeigt werden. Im Rahmen des Festivalprogramms stattfindende Diskussionsrunden, Künstlergespräche, Performances und Workshops bieten zudem einen umfassenden Einblick in die künstlerische Praxis, in aktuelle Debatten der Videokunst und die Entwicklungen am Kunstmarkt. Ihren Abschluss findet die 14. Videonale mit der Verleihung des Publikumspreises am Nachmittag des 7. April.
Bewegtes, das bewegt
Video hatte als Kunstmedium noch lange nicht die Bedeutung heutiger Tage erlangt, als seinen Protagonisten in Bonn erstmals die Gelegenheit geboten wurde, sich und das eigene Schaffen in einem öffentlichen Rahmen zu präsentieren. 1984 war das. Die hiesige Videonale gehört somit zu den ältesten internationalen Festivals und Wettbewerben für künstlerisch anspruchsvolle Videoproduktionen. Stetig hat sie seit ihren Anfangstagen an Umfang gewonnen, ist dabei von ihren Veranstaltern immer wieder verändert und erweitert worden. Immer im Mittelpunkt: Bewegte Bilder, die bewegen. Längst gehören auch Installationsausstellungen und Podiumsdiskussionen zum festen Programm der im Zweijahres-Turnus stattfindenden Videonale. Wie viel Beachtung und Bedeutung ihr mittlerweile in aller Welt zugemessen wird, zeigt die Tatsache, dass für eine Teilnahme an der diesjährigen Auflage – der insgesamt vierzehnten – über 2100 Produktionen eingereicht worden sind. Letztlich wurden 41 dieser Einsendungen ausgewählt, um in einer eigens für das Festival konzipierten Ausstellungsarchitektur im Kunstmuseum Bonn präsentiert zu werden.
Begleitet wird diese Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Durch Kooperationen mit verschiedenen Bonner Institutionen und Projekträumen ist rund um das Kunstmuseum beispielsweise der Videonale Parcours entstanden, der bis in das Macke-Viertel reicht. Neben zahlreichen Diskussions- und Gesprächsrunden, sowie Performances stechen nicht zuletzt zwei Retrospektiven ins Auge, die das Leben und vor allem Wirken zweier einflussreicher, US-amerikanischer Videokünstler beleuchten: Zum einen Gary Hill, dessen Werke in der Vergangenheit bereits mehrfach bei der Videonale gezeigt worden sind. Zum anderen Kenneth Anger, inzwischen 85-jähriger Pionier des Avantgardefilms. Die Möglichkeit zu einem Gespräch mit den beiden Künstlern wird im Rahmen der jeweiligen Retrospektive gegeben sein. Wie auch der Großteil aller übrigen Talkrunden werden diese Künstlergespräche in englischer Sprache abgehalten werden.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Festivalprogramms der 14. Videonale ist frei. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Festivals oder der des Kunstmuseums Bonn. Dort wird auch das komplette Programm zum Download angeboten.