Jeder von ihnen hat 20 Jahre Banderfahrung auf dem Tacho. Seit 2016 machen diese vier Anfangvierziger gemeinsame Postpunk-Sache. Anfang Dezember veröffentlichen The Dial Ups ihre erste Platte.
Wenn bei Postpunk die Post abgeht, ist das dann wieder Punk? Aber sowas von! Und zur Beweisführung braucht es gar kein Rechenexempel. Ein paar Takte dieses erdigen Quartetts aus Good Old Aachen Rock City genügen voll und ganz. Seit gut zwei Jahren befassen sich The Dial Ups mit dem Schrubben von Akkorden und dem Ineinanderschieben von Harmonien, mit dem Auf-Krawall-Bürsten feiner Melodien und dem abrupten Richtungswechseln dank Schlagzeugbreak. Na klar, das ist Punk – und außerdem noch eine Menge mehr.
Rund 20 Jahre Banderfahrung und Hunderte Konzerte hat jedes Mitglied der Dial Ups auf dem Tacho – zum Großteil gesammelt in Uptempo-Kapellen der Westside-Szene aus dem deutsch-niederländisch-belgischen Dreiländereck. Bei jedem Song ihres Debüts tropft diese Erfahrung zwischen den Takten hindurch. Neben wilder Punkrock-Energie klingt das Ganze aber auch mächtig nach musikalischer Finesse, nach Willen zum Tiefgang, nach der Reife, die Anfangvierziger nunmal mitbringen, und dem Mut, beim Songwriting keine Scheuklappen zu tragen.
Gerade Ja-Mins Keyboard öffnet die Möglichkeiten weit in Richtung Wave und Mod Sound der Marke Dennis Lyxzén. Gitarrist Roland und Bassist Guido ergänzen sich nicht nur beim Aufbau des Rhythmus-Melodie-Gerüsts perfekt: Zwischen dem eher feinen Gesang des einen und den rauen Shouts des anderen entsteht eine weitere Spannungsebene, die für Schmackes sorgt, ohne ständig aufs Gaspedal trampeln zu müssen. Und dann ist da noch Schlagzeuger Alex – als Uhrwerk seit Jahr und Tag eine unumstrittene Bank, bei der Tempo und Richtung eines jeden Songs in guten Händen und Füßen liegt.
Zum Beispiel »How It Used To Be«:
In den ersten beiden Jahren der Band nur auf der Bühne zu haben, gibt es diese feine Mischung nun also auch auf Platte. Vermutlich weiß die Welt noch gar nicht, dass sie auf dieses Vinyl-Only-Release dringend gewartet hat. Das wird sich aber schon bald ändern. Spätestens wenn beim Postpunk der Dial Ups die Post abgeht.
Das selbstbetitelte Debüt der Dial Ups lässt sich über die Bandcampseite der Band beziehen. Angebotene Formate: Vinyl und Digital
Schönen Dank!
Kein Ding. Ich hoffe, ich kriege Euch demnächst mal live zu sehen. Vielleicht geht ja 2019 was hier in Bonn, im BLA oder so – evtl. zusammen mit den Lost Tapes als schönes Aachen-Paket.
Sehr gerne!
The Lost Tapes wären gerne mit dabei in Bonn. ciao, Jochen
Das freut mich zu hören, Jochen. Wie gesagt: Mal schauen, ob da 2019 was geht.