Musik in 1.000 Zeichen: Ian Brown – »Ripples«

Ian Brown - Ripples

Ein Jahr­zehnt ist seit dem letz­ten Album des Mon­key King ins Land gegan­gen. Er selbst hat­te in der Zwi­schen­zeit mit der Reuni­on »sei­ner« Stone Roses zu tun. Eine Plat­te ist dabei nicht raus­ge­kom­men. Statt­des­sen nimmt Ian Brown die Sache jetzt wie­der allei­ne in die Hand – und das wortwörtlich.

Wei­te Tei­le der Instru­men­te spiel­te er auf dem, logi­scher­wei­se auf eige­ne Faust geschrie­be­nen, »Ripp­les« [Part­ner­link] höchst­per­sön­lich ein. Pro­du­ziert hat er das Album natür­lich auch und weil er gera­de ein­mal dran war, führ­te er bei den Vide­os zu den Sin­gle-Aus­kopp­lun­gen gleich auch noch Regie. Alles ganz im Sin­ne sei­nes Selbst­bil­des als »God­li­ke Geni­us«, wie Brown sei­ne Face­book-Sei­te ver­mut­lich nicht aus­schließ­lich iro­nisch beti­telt hat.

Erstaun­lich grau ist es jedoch gewor­den, das Genie. Auf dem Kopf, aber eben lei­der auch in sei­ner Musik. Viel­fach plät­schern die Songs ins Belang­lo­se, blei­ben in eigent­lich guten Ansät­zen ste­cken, neh­men kaum mal Tem­po auf und rücken pro­duk­ti­ons­tech­nisch einen Tick zu sehr die nach wie vor prä­gnan­te und mit­rei­ßen­de Stim­me in den Mit­tel­punkt – sehr zu Las­ten der Instru­men­te, die dann kaum hör­bar im Hin­ter­grund die eine oder ande­re gute Sache ver­an­stal­ten. Fin­det sich dann doch eine hör­bar fei­ne Hook­li­ne, ein guter Rhyth­mus, eine über­ra­schen­de Funk-Wah-Gitar­re oder eine groo­ven­de Reg­gae-Num­mer, wer­den die­se guten Ansät­ze mit­tels Red­un­danz bis in den letz­ten Win­kel aus­ge­walzt. Man­ches Mal wäre das Son­gen­de ein oder zwei Minüt­chen frü­her rich­tig gut gekommen.

Unter Umstän­den hät­te es Brown und sei­ner Musik gehol­fen, hät­te sich King Mon­key beim Erar­bei­ten der Songs mit ande­ren Musi­kern auf Augen­hö­he aus­ge­tauscht, statt alles völ­lig unge­bremst allei­ne durch­zu­zie­hen. Aber sag das mal einem Hybris-Hohe­pries­ter. Dass ein sol­cher Aus­tausch auf abseh­ba­re Zeit sowas von nicht geplant ist, zumin­dest aber nicht mit den Stone Roses, erzählt er auf »Ripp­les« mehr oder min­der unver­blümt: »Dried up roses all turn to stone … thin­king for mys­elf with my own brain.« God­li­ke Geni­us, halt.

Der im Text mit [Part­ner­link] mar­kier­te Ver­weis wur­de von mir im Rah­men mei­ner Teil­nah­me am Part­ner­pro­gramm der Ama­zon EU S.à r.l. gesetzt. Wei­te­re Hin­wei­se dazu fin­den sich im Impres­sum die­ser Seite.

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