Alternative? Keine Option

Löhrzeichen

Irgend­wann muss­te es ja pas­sie­ren. All­zu oft haben regie­rungs­ver­ant­wort­li­che Poli­ti­ker in den ver­gan­ge­nen Jah­ren das Prä­di­kat »alter­na­tiv­los« in den Wald hin­ein­ge­ru­fen, um ihre Ent­schei­dun­gen zu begrün­den. »Alter­na­ti­ve für Deutsch­land« schallt es nun also von dort zurück. Kurz: AfD. Mit die­ser neu gegrün­de­ten Par­tei haben unse­re Wahl­zet­tel künf­tig ein Käst­chen mehr zu bie­ten, in das wir Wäh­ler unser Kreuz machen kön­nen – dem all­ge­mei­nen Wahl­recht sei Dank. Zu eben die­sem Wahl­recht hat AfD-Vor­stands­mit­glied Kon­rad Adam im Übri­gen eine sehr eige­ne Sicht. Wie der Jour­na­list vor eini­gen Jah­ren in der Welt schrieb, klingt für ihn »die Anre­gung, den Inak­ti­ven und Ver­sor­gungs­emp­fän­gern das Wahl­recht abzu­er­ken­nen, pro­vo­ka­ti­ver, als sie tat­säch­lich ist.« Popu­lis­mus, Alt-Par­tei­en-Bas­hing, Rück­wärts­ge­wandt­heit: Will­kom­men bei der AfD.

In ihrem, zwei Sei­ten star­ken, Par­tei­pro­gramm for­dert die­se unter ande­rem mehr direk­te Demo­kra­tie. Dass die­ses Pro­gramm wäh­rend des Grün­dungs­par­tei­tags auf Emp­feh­lung des Vor­stands zunächst ver­ab­schie­det und erst dann dis­ku­tiert wur­de, lässt zumin­dest einen gewis­sen Sinn für Selbst­iro­nie ver­mu­ten. Der eben­falls gefass­te Beschluss, dass Ände­run­gen am Pro­gramm künf­tig einer Drei­vier­tel­mehr­heit bedür­fen, stellt ein zusätz­li­ches Sah­ne­häub­chen auf der Poin­te dar. Hät­te er nicht schon längst eine, nein die Par­tei aus der Tau­fe geho­ben, könn­te man ange­sichts des Sati­re-Poten­zi­als fast mei­nen, Ex-Tita­nic-Chef Mar­tin Son­ne­born hät­te bei der Geschich­te sei­ne Fin­ger im Spiel.

So aber schei­nen es die Damen und Her­ren von der AfD wirk­lich ernst zu mei­nen. Vor allem in Bezug auf ihre zen­tra­le For­de­rung: Inner­halb der nächs­ten Jah­re soll die gute, alte D‑Mark wie­der ein­ge­führt wer­den. Im Hin­blick auf unser aller Zukunft, so schwingt in den Aus­sa­gen der Par­tei­vor­de­ren mit, sei die­ser Weg, nun ja, alternativlos.

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