Wer sich adäquat auf unbequeme Situationen vorbereiten will, muss von Zeit zu Zeit den Teufel an die Wand malen. Aktuell also: den drohenden Abstieg der Alemannia. Wir Fans haben es im Falle eines Abrutschens in die Dritte Liga noch recht einfach. Wir dürfen mit der Alemannia (r)untergehen. Für den einen oder anderen Spieler wird es in Sachen Zukunftsplanung hingegen eng. In Aachen verlieren die Verträge ihre Gültigkeit und dank desaströser Leistungen in den vergangenen Monaten werden andere Vereine bei ihnen wohl auch kaum Schlange stehen. Manch einer wird ob völliger Perspektivlosigkeit vielleicht sogar die Fußballschuhe komplett an den Nagel hängen müssen. »Kein Verlust für den Sport«, würden Zyniker sagen. Gut, dass ich keiner bin. Stattdessen möchte ich diesen armen Kerlen lieber helfen, indem ich ihnen berufliche Alternativen aufzeige.
Zukunftsplanung ohne Fußball
Einige Beispiele: Als Sturmduo waren Sergiu Radu und Benny Auer nur mäßig erfolgreich. In anderer Position könnte ihre Zusammenarbeit aber prima funktionieren. Der eine ist gerne viel an der frischen Luft unterwegs, der andere weiß, wo alles in etwa hingehört. Zusammen wären sie ein kongeniales Briefträgergespann. Oder Bas Sibum: Er steht viel herum, sieht gerne anderer Leute Kunststückchen an und zeigt im Bedarfsfall Gesprächsbereitschaft. Das klingt doch wie gemacht für einen Museumswärter. Timo Achenbach hat quasi die freie Auswahl zwischen Friseur-Model und Werbeikone für bunte Schühchen. Und die Herren Streit, Odonkor und Hadouir versprachen viel und hielten wenig. Ergo: Versicherungsvertreter. »Jeder kann irgendwas«, hat meine Oma immer gesagt. Den Rest der trostlosen Truppe kriegen wir also auch irgendwo unter. Es sei denn, der Abstieg würde doch noch verhindert.
(»Kurvendiskussion«, meine Kolumne zur Alemannia aus Aachen erscheint monatlich im »Klenkes«. Nachlesen kann man sie meistens auch hier. Meistens.)