Das war es also, dieses 2013 – das Jahr, in dem zwei meiner Liebeleien näher zusammengerückt sind. An manchen Tagen konnte ich sogar live miterleben, wie die Kultur und dieses digitale Mediengedöns miteinander Hand in Hand gingen. So habe ich mit dem Smartphone in der Hand im Museum gestanden und im Theater gesessen. Tippend, knipsend, twitternd. Rausgeworfen hat mich trotzdem niemand. Schließlich waren die Veranstaltungen explizit auf derlei Nebentätigkeiten ausgelegt. TweetUp lautet der Name des Konzepts, bei dem der Besucher für seine Follower gleichzeitig auch den Berichterstatter gibt. Was die Erweiterung der Kunst ins Digitale angeht, ist damit auch in Bonn ein Anfang gemacht.
Derweil hat eine völlig andere meiner Leidenschaften 2013 beinahe ihr Ende erlebt. Letztlich blieb die Alemannia aus Aachen jedoch am Leben – statt einer Vereinsauflösung wurde es »nur« ein weiterer sportlicher Abstieg nebst Insolvenz. Gut ein halbes Jahrzehnt nach dem Bundesligaintermezzo kicken die Schwarz-Gelben aus meiner Heimatstadt jetzt also im Amateurbereich herum. Aber auch damit kann man sich arrangieren. Der Gedanke, das Fansein einfach zu den Akten zu legen, hat sich im Verlauf der ersten Saisonhälfte jedenfalls noch nicht bemerkbar gemacht. Rund 5.000 Besucher bei jedem viertklassigen Heimspiel lassen erahnen, dass ich nicht der einzige bin, dem die Suche nach einem neuen Hobby zu anstrengend wäre. Und überhaupt ist es irgendwie sogar spannend, zu erfahren, wie es 2014 wohl weitergeht. Am Tivoli genauso wie in der digitalen Kulturwelt.
Dieser kurze und subjektive Rückblick auf das Jahr 2013 entstammt der Januar-Ausgabe des Bonner Stadtmagazins »Schnüss«.
Und wo ich gerade so zurückschaue, möchte ich mich gleich noch bei allen Leuten bedanken, die 2013 mit mir gelacht und geweint, geplant und verworfen, gesprochen und geschwiegen, gestaunt und alles schon immer gewusst haben. Wir sehen uns 2014. Einen guten Rutsch Euch allen.