Beißt noch ein bisschen auf die Zähne, Freunde! Die letzten paar Spiele bis zur Winterpause schaffen wir jetzt auch noch irgendwie. Dann, ja, dann öffnet sich einmal mehr das legendäre Transferfenster. Und klamme Kassen hin, Stadionfinanzierung her: Kaum ein Anhänger der Alemannia hätte etwas dagegen, würde das Personalkarussell an der Krefelder Straße zu Weihnachten ein paar Extrarunden drehen. Der zusammen gewürfelte Haufen, als den sich die aktuelle Truppe immer wieder erweist, kann an allen Ecken und Enden Verstärkungen gebrauchen. Auch Friedhelm Funkel hat mittlerweile seine Meinung geändert. Sprach er bei Amtsantritt noch von »für den Klassenerhalt ausreichender Qualität«, hat der Coach inzwischen den einen oder anderen »limitierten Spieler« in den eigenen Reihen ausgemacht. Dieser alte Trainerfuchs ist wirklich mit allen Wassern gewaschen – auch in Sachen Marketing.
Briefmarken, LPs, Fußballer
Schließlich soll der Kader im Winter nicht nur verstärkt sondern auch verschlankt werden. Einige Spieler werden demnach Aachen verlassen dürfen. Ganz besonders toll wäre es natürlich, würde man für diese sogar eine Ablösesumme erzielen können. Wie man auch mit vermeintlichen Ladenhütern noch ordentlich Groschen verdient, kann man jeden Tag bei Internetauktionshäusern wie Ebay beobachten. Mit dem kleinen Zusatz »limitiert« gehen da selbst die hoffnungslosesten Artikel für stolze Summen über die Theke. Den Sammlertrieb potenzieller Käufer anzusprechen, ist offenbar schon die halbe Miete. Und warum sollte das, was mit Briefmarken und LPs funktioniert, nicht auch bei Fußballern klappen? Irgendein Club wird sich schon finden lassen, dem ausgerechnet ein streng limitierter Mittelfeldspieler fehlt. Die Versandkosten übernimmt der Verkäufer. Versprochen!
(»Kurvendiskussion«, meine allmonatliche Kolumne zur Alemannia aus Aachen erscheint meistens hier. Meistens.)