Vieraugengespräche auf die Ohren

Der Mann an der »Frittezang«: Tim Becker

Ein Blick auf die deut­sche Pod­cast­land­schaft offen­bar­te für die Aache­ner Regi­on bis vor kur­zem fast gäh­nen­de Lee­re. In und um die Kai­ser­stadt wur­den hörens­wer­te Sen­dun­gen nur in sehr über­schau­ba­rer Zahl pro­du­ziert und ver­öf­fent­licht. Die weni­gen Aus­nah­men, die es gab, schie­nen in jüngs­ter Ver­gan­gen­heit zudem ein­ge­schla­fen zu sein – von neu­en Fol­gen kei­ne Spur. Wie schön, dass es mit »Frit­te­zang« seit Febru­ar 2013 einen brand­neu­en Pod­cast aus Aache­ner Lan­den gibt.

Der gebür­ti­ge Öcher Tim Becker steckt als Pro­du­zent hin­ter der »Frit­te­zang«. Den Gedan­ken, ein sol­ches Ange­bot zu schaf­fen, trug der 26-Jäh­ri­ge schon seit eini­gen Mona­ten im Hin­ter­kopf mit sich her­um. Ende Janu­ar mach­te er kur­zer­hand Nägel mit Köp­fen, stampf­te die zum Cast gehö­ren­de Web­sei­te aus dem Boden und pro­du­zier­te sei­ne ers­te Sen­dung. Selbst Hörer diver­ser Pod­casts, stellt die­ses Medi­um für ihn eine Alter­na­ti­ve zum Blog­gen dar: »Ich tue mich schwer damit, Tex­te schrift­lich auf den Punkt zu brin­gen. Das Auf­neh­men und Ver­öf­fent­li­chen von gespro­che­nen Bei­trä­gen, von Gesprä­chen liegt mir mehr, weil sie nicht so abge­schlos­sen sind.« Zudem hat sich die dafür nöti­ge tech­ni­sche Infra­struk­tur inzwi­schen erheb­lich ver­bes­sert. Mit nur weni­gen Klicks steht die fer­ti­ge Sen­dung auf gleich meh­re­ren Platt­for­men zum Her­un­ter­la­den und/​oder Anhö­ren bereit.

So auch das Debüt der »Frit­te­zang«, bei dem Becker rund 20 Minu­ten lang mit einem jun­gen Mann namens Kars­ten über des­sen unge­wöhn­li­che Frei­zeit­be­schäf­ti­gung spricht: Stamm­baum­for­schung. Men­schen, die wie Kars­ten eine beson­de­re Geschich­te zu erzäh­len haben, sol­len auch künf­tig im Zen­trum des Pod­casts ste­hen – in Form von Vier­au­gen­ge­sprä­chen, die für alle inter­es­sier­ten Ohren bestimmt sind. Enger möch­te Tim Becker sei­ne »Frit­te­zang« vor­erst nicht fas­sen. The­ma­ti­sche Gren­zen wer­den nicht gesetzt. Im Grun­de gibt es nur einen ein­zi­gen limi­tie­ren­den Fak­tor: Der regio­na­le Bezug zu Aachen muss gege­ben sein. »Berich­tens­wer­tes gibt es hier zur Genü­ge«, ist sich Becker sicher. Und mit dem Ende der gäh­nen­den Pod­cast-Lee­re kann das auch end­lich erzählt werden.

2 Kommentare zu “Vieraugengespräche auf die Ohren”

  1. Hal­lo Christoph,
    Aachen ist sicher­lich nicht Ber­lin oder Mün­chen, aber eini­ge wei­te­re Pod­casts sind hier in der Regi­on auch zu fin­den. Zusam­men mit mei­nem Kum­pel Micha­el ver­sen­de ich auch in regel­mä­ßi­gen Abstän­den einen Pod­cast inkl. Live­stream und Chat aus Aachen. Heu­te Abend gibt es ein­mal wie­der eine neue Sen­dung. Ab 19 Uhr kann man sich dazu­schal­ten. Unter platschhonk.de gibt’s die wei­te­ren Infos.
    Eben­so gibt es noch den Pod­cast von Bernd Bütt­gens, der unter der Adres­se 7uhr15.ac zu fin­den ist. Also lie­be Öcher – Ohren gespitzt! Es gibt noch mehr aus der Regi­on zu hören.
    Aber gene­rell ist es schon rich­tig, dass aus der Regi­on eini­ges mehr an digi­ta­len Radio­sen­dun­gen kom­men soll­te, was sich fern­ab von dem Ange­bot der Pri­vat­sen­der mit zu lau­ten Wer­be­blö­cken bewegt. Auch ein Pod­cast-Clus­ter wie dies in Göt­tin­gen ent­stan­den ist, wäre für das tech­ni­sier­te Aachen bestimmt erstrebenswert.

    1. Vie­len Dank für Dei­ne Hin­wei­se, Björn. Den Pod­cast von Bernd Bütt­gens, vor allem das magi­sche Zwei­eck, hat­te ich tat­säch­lich glatt ver­ges­sen. Von Platschhonk hat­te ich bis­lang noch über­haupt nicht gehört. Das wer­de ich aber gleich mal ändern.

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