Ungewöhnliches für Auge und Ohr

Löhrzeichen

Ganz im Zei­chen von Jazz und expe­ri­men­tel­ler Klang­kunst geht am Wochen­en­de in Aachen die dies­jäh­ri­ge Auf­la­ge des »In Front Fes­ti­vals« über die Büh­ne. Unter dem Mot­to »ein­fach dane­ben« wer­den an bei­den Tagen ins­ge­samt sechs For­ma­tio­nen Kon­zer­te im »Space« des Lud­wig Forums an der Jüli­cher Stra­ße geben. Ein beson­de­res Schman­kerl war­tet dabei am Sams­tag­abend auf das geneig­te Publi­kum: »Nano­pho­ny« ist eine mul­ti­me­dia­le Per­for­mance, die die Visu­al-Arts Künst­le­rin Marie van Vol­lenho­ven gemein­sam mit dem Klang­tüft­ler Kas­par König erdacht hat. Musi­ker und Voka­lis­ten duel­lie­ren sich auf der zum Labor umge­bau­ten Büh­ne mit Elek­tro­beats aus dem Rech­ner, wäh­rend sich ein Break­dan­cer im Kunst­eis­ne­bel win­det. Über allem schwebt ein Mini­hub­schrau­ber mit Kame­ra, des­sen Auf­nah­men mit­tels Bea­mer live an Video­pro­jek­ti­ons­wän­de gewor­fen wer­den. Allei­ne die Beschrei­bung der »Nano­pho­ny« weckt Bil­der vor dem inne­ren Auge, die mit sur­re­al nur sehr unzu­rei­chend zu beschrei­ben sind. Der Video­mit­schnitt einer frü­he­ren Auf­füh­rung gibt einen genaue­ren, nicht min­der unge­wöhn­li­chen Eindruck:

»Eine solch spek­ta­ku­lä­re Per­for­mance haben wir in der lang­jäh­ri­gen Geschich­te unse­res Fes­ti­vals noch nicht gehabt«, bestä­tigt Johan­na Das­ke, Geschäfts­füh­re­rin der ver­an­stal­ten­den Gesell­schaft für zeit­ge­nös­si­sche Musik Aachen (GZM). Ohne­hin hat das dies­jäh­ri­ge »In Front Fes­ti­val« eini­ge Neue­run­gen zu bie­ten. Seit der Erst­auf­la­ge im Jahr 2002 in der »Klang­brü­cke« behei­ma­tet, fin­det das Fes­ti­val erst­mals außer­halb die­ser Räum­lich­kei­ten des GZM statt. Brand­schutz­maß­nah­men mach­ten die­sen Schritt erfor­der­lich. Zudem wur­de das Pro­gramm auf zwei Tage kom­pri­miert, an denen jeweils drei Bands und Ensem­bles ihre Auf­trit­te haben wer­den. »Der Sams­tag beschäf­tigt sich vor allem mit neu­er Musik, der Sonn­tag mit Jazz«, gibt Das­ke einen Ein­blick in die Planungen.

Digi­ta­les und Geräusch­haf­tes, Impro­vi­sa­ti­on und enor­me Virtuosität

Neben der bereits erwähn­ten »Nano­pho­ny« wird am Sams­tag ab 19:30 das Neue Musik Ensem­ble Aachen Wer­ke zeit­ge­nös­si­scher Aache­ner Kom­po­nis­ten spie­len, ehe das Ensem­ble Gara­ge spar­ten­über­grei­fen­de Inter­pre­ta­tio­nen von so berühm­ten Künst­lern wie John Cage oder Geor­ges Asperghis into­niert. Die Kon­zer­te am Sonn­tag star­ten ein wenig frü­her. Um 17:30 erwei­tert das Heri­bert Leuch­ter Trio gemein­sam mit dem Vibra­pho­nis­ten Mathi­as Haus den Jazz um Digi­ta­les und Geräusch­haf­tes. Danach nimmt das Olaf Lind Quar­tett die Zuhö­rer mit auf sei­ne erfri­schen­den Impro­vi­sa­ti­ons­stre­cken. Den Schluss­punkt unter Sonn­tag und Fes­ti­val setzt mit dem Achim Sei­fert Quar­tett eine ver­gleichs­wei­se jun­ge For­ma­ti­on, der eine enor­me Vir­tuo­si­tät nach­ge­sagt wird. Der Ein­tritt zu den Kon­zer­ten beträgt für Voll­zah­ler sowohl sams‑, als auch sonn­tags 25 Euro.

Die­se Ankün­di­gung erschien am 19.10. im »Grenz Echo«, der deutsch­spra­chi­gen Tages­zei­tung für Ost­bel­gi­en. (Auf deren Sei­te sieht der Arti­kel dann so aus.)

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Benötigte Felder sind mit einem * markiert …