The kids are alright

Löhrzeichen

Zuerst wur­de mir Rad­key bei last.fm ans Herz gelegt: »Bei all dem Kram, den Du so hörst, könn­ten die Dir eigent­lich auch gefal­len«, mein­te der Emp­feh­lungs­al­go­rith­mus dort. Das meint der aber häu­fi­ger. Und weil er damit nicht immer rich­tig liegt, beließ ich es bei dem Vor­ha­ben, die Band spä­ter ein­mal aus­zu­pro­bie­ren. Als dann John­ny Häus­ler drü­ben bei Spree­blick kurz dar­auf eine Emp­feh­lung aus­sprach, wur­de ich um eini­ges hell­hö­ri­ger. Zwei Vide­os, ein Web­sei­ten­be­such und ein Spo­ti­fy-Vier­tel­stünd­chen spä­ter kauf­te ich ein Ticket für das Rad­key-Kon­zert in Köln. Das war einer die­ser Momen­te, über die man auch in etli­chen Jah­ren noch sagen kann: Ich habe alles, wirk­lich alles, rich­tig gemacht.

Unge­fähr so rich­tig wie Dee, Isai­ah und Solo­mon Rad­key ges­tern Abend im »Ste­reo Won­der­land«. Als musi­ka­li­sche Ein­flüs­se nennt das Brü­der-Trio Bands wie die Mis­fits, die Ramo­nes, Bad Brains, aber auch The Who. Und nach einer Mischung aus all dem klang das auch, was sie fabri­zier­ten. Kurz kam mir der mid­life­cri­ses­ke Gedan­ke, dass die drei (alters­mä­ßig zwi­schen 15 und 19) ja alle­samt, ver­dammt noch mal, mei­ne Söh­ne sein könn­ten. Nach spä­tes­tens zwei Tak­ten war das Grum­meln zu den Akten gelegt. Der Rest war Spaß pur.

Unglaub­lich abge­klärt, auf den Punkt und mit humor­voll-rot­zi­gen Ansa­gen zwi­schen den Songs: So wird mir Rad­key bei unse­rer ers­ten (und von mei­ner Sei­te nicht unbe­dingt letz­ten) Begeg­nung in Erin­ne­rung blei­ben. Dass sie unter die eige­nen Upt­em­po-Num­mern noch ihre Ver­si­on eines Faith-no-more-Songs streu­ten, pass­te auch her­vor­ra­gend ins Bild. Von Her­zen wün­sche ich den Jungs den Durch­bruch, der ihnen von Musik­jour­na­lis­ten und sons­ti­gen Exper­ten ohne­hin vor­her­ge­sagt wird. Und oben­drein eine bal­di­ge Rück­kehr nach Deutsch­land, damit Bas­sist Isai­ah sei­ner neu­en Lei­den­schaft frö­nen kann: der guten, alten Cur­ry­wurst. »Becau­se it’s so fuck­ing awesome.«

Wie unschwer zu erken­nen sein dürf­te, stammt das Video dort oben nicht von ges­tern Abend. Es lässt aber erah­nen, was es ges­tern musi­ka­lisch zu erle­ben gab. Vor lau­ter Spaß an der Freud habe ich selbst Knip­sen, Fil­men oder sons­ti­ges Ver­ewi­gen völ­lig vergessen.

4 Kommentare zu “The kids are alright”

    1. Und wie frisch die den rüber­brin­gen. Die­ser Bock, mit dem die drei ihre Musik ins Publi­kum gebal­lert haben, war wirk­lich total mit­rei­ßend. Ich habe mir per­sön­lich bekann­te, ansons­ten stock­stei­fe Men­schen tan­zen gese­hen. Also, zumin­dest mit­wip­pen. Aber das will schon was heißen.

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