Schon die Oma wusste: »In jedem Witz ist ein Loch, durch das die Wahrheit pfeift.« AJJs jüngstes Werk ist textlich einmal mehr randvoll mit Witzen – mit ironischen und zynischen, mit kindischen und um die Ecke gedachten.
Das fängt schon mit dem Albumtitel an, der eine Überarbeitung des Handbuchs zum Christentum in Aussicht stellt und hinter dem sich gerade einmal 30 Minuten enthusiastischen LoFi-Garage-Folk-Indierock verbergen. Und im Verlauf dieser halben Stunde rinnt zwischen Augenzwinkereien und zur Schau gestellter Schluffigkeit eine enorme Reife ins Ohr des Hörers. Metaphernreich legen AJJ den Finger in die wunden Stellen unserer Gesellschaft. Genau zeichnet das Quartett aus Phoenix in seinen Texten nach, woran unsere Zeit krankt.
Theoretisch hätte das das Zeug zum Runterziehen, wenn da nicht diese ungeheuer positive Musik wäre, diese grandios strahlenden Harmonien, die Arrangements voller Sommerfrische und das »Alle mitklatschen jetzt!«-Uptempo in bester Violent-Femmes-Manier. Ja, »The Bible 2« [Partnerlink] ist eine Offenbarung. Kein Witz! Oder einer mit Riesenloch.
Drüben auf der Bandcamp-Seite von AJJ kann man »The Bible 2« komplett hören und auch erstehen. Viel Vergnügen.
Der im Text mit [Partnerlink] markierte Verweis wurde von mir im Rahmen meiner Teilnahme am Partnerprogramm der Amazon EU S.à r.l. gesetzt. Weitere Hinweise dazu finden sich im Impressum dieser Seite.