Von Zeit zu Zeit bitten mich die Redaktionen mancher Druckerzeugnisse darum, in ihren Zeitungen oder Magazinen auf die schönen, besonderen, vielleicht auch skurrilen Seiten des Internets hinzuweisen. Seit kurzem zeige ich die Textlein, die dabei entstehen, auch hier herum. Und damit sich der Klick wirklich lohnt, haue ich immer zwei Linktipps auf einen Schlag raus. Idealerweise passen die sogar thematisch zusammen. Diesmal sind es zwei relativ absurde Seiten geworden, bei denen ich mich partout nicht erinnern kann, wie ich überhaupt auf sie geraten bin. Das ist ja irgendwie auch eine Gemeinsamkeit.
Der Morgen danach
Bilder des Grauens: Wer kennt sie nicht? Zumindest diejenigen dürften jetzt zustimmend nicken, die sich irgendwann in ihrem Leben schon einmal mächtig einen auf die Lampe gegossen haben. Anderntags kommt das große Leiden. Kleine Augen, dicker Kopf: Hart nagt der Kater an der Substanz. Mit dem »Deutschen Museum des Katers« wird diesem Zustand seit kurzem ein digitales Denk- oder auch Mahnmal gesetzt. Exponate, also Fotos vom eigenen Morgen danach darf jeder einsenden. Und weil bislang auch schon Bilder aus Mallorca, Wien und Bournemouth eingereicht wurden, könnte es wohl bald zu einer Umbenennung in »Internationales Museum« kommen. Hangover als grenzenloses Phänomen.
Verdächtige Kleinode
Hinter der Buchstabenkombination NSA verbirgt sich mit der National Security Agency der größte Auslandsgeheimdienst der USA, der nach Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden in jüngster Vergangenheit wegen seiner Abhöraktivitäten enorm in die Kritik geraten ist. Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform, bei der das Gedicht aus 17 Silben besteht. Und der NSA Haiku Generator wiederum bringt diese beiden völlig unterschiedlichen Dinge unter einen Schlapphut. Auf Knopfdruck werden auf dieser Seite Haikus aus Suchbegriffen gebastelt, nach denen die NSA das Internet durchkämmt. So entstehen lyrische Kleinode, die nebenbei auch noch hochgradig terrorismusverdächtig sind.